Eine Stunde vor dem Eingriff habe ich mir ein Betäubungszäpfchen in den Darm eingeführt.
Um 17:00 Uhr findet die Biopsie in der Praxis meines Urologen statt. Im Behandlungszimmer Hose und Unterhose ausziehen und dann auf einem Stuhl mit Aufnahmeschienen für die Beine platznehmen. Frauen kennen solche Stühle aus ihrer Erfahrung sicherlich besser.
Der Arzt sagte mir:
„Machen sie sich keine Sorgen, es tut überhaupt nicht weh und in 10 Minuten lachen Sie darüber.“
Dann betäubte er den Anus noch mit einer Creme und führte mir einen Ultraschallsensor in den Darm ein.
Seine Assistentin reicht ihm eine Entnahmenadel, ca. 30 Zentimeter lang und mir wird dann doch noch ziemlich komisch. Mit einem scharfen Knall schießt mir die Nadel durch den Darm in die Prostata. Es ist erschreckend, mein ganzer Körper bäumt sich auf, es füllt sich an wie ein elektrischer Schlag. Mir wird klar, dass ich darüber nicht in 10 Minuten lachen werde.
Die nächste Nadel, der nächste Knall, der nächste Schmerz, aber diesmal bin ich wenigstens darauf vorbereitet. Die fünfte oder sechste Nadel ist besonders schmerzhaft und ich muss aufstöhnen.
Schließlich ist es vorbei, ich darf die Beine von den Stützen nehmen und soll noch ein paar Minuten sitzen bleiben, damit sich mein Kreislauf von der Tortur erholen kann. Als ich dann aufstehen kann, klebt mir ein Tuch mit meinem Blut und Spuren von Exkrementen zwischen den Beinen. Ich drücke meinem Arzt das Tuch in die Hände und darf mich dann anziehen. Gut dass ich mir eine Einlage für meine Unterwäsche mitgenommen habe, denn in der Praxis wird nicht dafür gesorgt, dass ich auch sauber bin als ich mich wieder anziehe.
Nach drei Tagen soll ich wegen dem Ergebnis wieder in die Praxis kommen.
Ich werde für 5 Tage krankgeschrieben.
Und ich denke mir nur: „Jetzt nur keine Panik!“