Heute werde ich zur Selbsthilfegruppe nach Leverkusen gehen.
Die Selbsthilfegruppe tagt bei der AWO in Leverkusen.
Auf dem Tisch Wasser und Kekse, auf den Stühlen Männer ab Ende fünfzig, mit einer Ausnahme, einem Urologen, alle an Prostatakrebs erkrankt. Vier, fünf Dauerteilnehmer, der Rest von uns Neulinge die nach Rat und Hilfe suchen.
Es beginnt mit einer Vorstellungsrunde. Schon merkwürdig, die „Alten“ erzählen kurz wann sie behandel, im Regelfall, operiert wurden und wie viele Vorlagen sie am Tag benutzen. In dem Moment wären mir fast die Tränen gekommen, totale Hilflosigkeit. Nun mit einem Gedanken konnte ich mich trösten, zur Selbsthilfe kommen ja wahrscheinlich nur die, die Hilfe benötigen. Bei denen alles nach der Behandlung OK war, wird man in der Gruppe wohl niemanden hier finden. Ein Teilnehmer war für seinen Bruder da, dieser ist 80 Jahre alt und wohnt in Polen. Durch seinen Bruder in Deutschland erfährt er immer die neuesten Ergebnisse der Forschung. Der anwesende Urologe hörte sich jeden kurz an und fragte dann nach welche Informationen jeder Einzelne erfahren wollte. Mich hat vor allem interessiert, ob für mich noch ein überwachtes Abwarten möglich ist. Leider fiel die Antwort wie erwartet aus. Mein Score ist zwar noch gut, es ist aber zu viel Gewebe betroffen. Nach zweieinhalb Stunden war die sehr interessante Veranstaltung vorbei.