Aufwachen 2

Donnerstagabend bis Freitagfrüh

Im PACU angekommen musste ich wieder von der Transportliege auf ein Krankenbett umsteigen. Ich wurde durch einen großen Saal geschoben in dem sich viele Aufwachbetten befanden. Das sind die normalen Aufwachbetten für Patienten die nicht über Nacht bleiben. Ich wurde in ein großes Zimmer geschoben in dem vier Patienten betreut werden können. Ich war der vierte und wenn ich mir die Anderen so angesehen habe, meinte ich auch der leichteste Fall zu sein. Ich wurde verkabelt um die Sauerstoffsättigung zu messen. In der linken Hand hatte ich einen Zugang durch den ich Flüssigkeit bekam und in der Arterie einen Messzugang über den der Blutdruck ständig genau gemessen wurde. Auf dem rechten Handrücken hatte ich einen weitere Zugang. Hier wurde das Schmerzmittel eingeleitet. Während der OP hatte ich wohl auch noch Zugänge in beiden Füßen, diese Zugänge waren aber schon entfernt worden. Den Nachmittag hab ich weitgehend verschlafen, immer wieder einnicken, dann Alarme an den anderen Betten, wach werden und wieder einnicken. Zwischenzeitlich bekam ich eine Spielekonsole um mich etwas zu beschäftigen. Gegen 19:45 kamen dann zwei gelbe Frösche um mich zu besuchen. Meine Frau und meine Tochter Meike. Eingekleidet in schicke gelbe Anzüge! Wir haben uns ein wenig unterhalten und meine Frau konnte mir erklären wie meine Operation verlaufen war. Direkt nach der OP hat der Prof. Meine Frau angerufen: „Die OP ist komplikationslos verlaufen. Alles sieht gut aus, die Nerven konnten alle erhalten werden!“

Leider durften meine anderen Kinder und ihre Partnern mich an diesem Abend nicht mehr besuchen, aber es ist ja auch ein ziemlich großer Aufwand für die Klinik. Und eventuell auch eine Belastung für die anderen drei Patienten. Mir wurde ein spätes Abendbrot zur Verfügung gestellt. Ich hatte aber kaum Hunger und habe nur einen halben Jogurt gegessen. Ab ca. 21:00 Uhr wurde es dann immer ungemütlicher. Ständig gab es bei mir irgendwelche Alarme, hauptsächlich Fehlalarme, ich kam nicht mehr zur Ruhe. Um 03:00 Uhr Nachts versagte die Blutdruckmessung in der Aterie. Sie wurde gezogen und mit einem Druckverband gesichert. Statt der unmerklichen Messung über die Aterie musste mir nun wieder eine Blutdruckmanschette am rechten Arm angelegt werden. Diese sorgte dann halbstündlich dafür, dass auch das letzte bisschen Schlaf unmöglich wurde. Dann versagte mein Zugang an der rechten Hand. Er wurde zweimal, kräftig durchgespült. Die Lösung machte aber nicht die Leitung zur Vene frei sondern wurde in mein Gewebe gespritzt. Danach hatte ich einen Zugang weniger und eine dicke Hand mehr. Nach dem Entfernen des Zugangs wurde meine Verletzung nicht direkt verbunden oder gepflastert, die Krankenschwester lief einfach aus dem Zimmer. Eine Minute später startete wieder die Blutdruckmanschette eine neue Messung. Aus der noch offenen Wunde wurde mein Blut nun wunderbar in mein Bett gedrückt. Mein Blut wurde mit einem Tuch abgedeckt und ich konnte wieder die nächsten paar Minuten schlafen.

Am nächsten Morgen sollte ich wieder in meine Klinik zurückgebracht werden, leider erst gegen 10:00 Uhr da alle Krankenwagen gebraucht wurden. Auch wenn es die eine oder andere Panne gegeben hat, dass Personal war immer freundlich und aufmerksam.


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